Eine ganz eigene, besondere Ausstrahlung und Anziehungskraft haben die Fotos von Kai-Uwe Götz, die er auf seiner Ausstellung auf der Leipziger Buchmesse gleichsam zu optischen Poemen zusammenfügt. Und genau wie in der Poesie sind auch in seine Fotografien die Assoziationsmöglichkeiten mannigfaltig und keineswegs von den Bildern oder ihrer Reihung vorgegeben. „In der Lyrik löst man auch kleine Fragmente aus der Wirklichkeit. Jedes Wort ist ein Bild, und jedes Bild kann ein Wort sein. Und die werden auf immer wieder neue Arten verbunden. So sehe ich auch meine Fotos nicht als Einzelbilder sondern als Teile einer Serie, die erst geschlossen ein neues Ganzes ergeben.“ erklärt der Künstler Kai-Uwe Götz. Die Präsentation lässt eine gewisse Nähe und Intimität zwischen Bilder, Gedichten und Betrachter zu. Es sind kleine Beobachtungen alltäglicher Details, Reflexionen, Impressionen, die er in nuancenreichen Farben oder in seiner Lyrik zeigt. In dieser Art von Kunst, wie in der Poesie oder Fotografie von Kai-Uwe Götz, wird mehr angedeutet als ausgesprochen.
Leipziger Volksblatt
Es ist etwas Schwebendes in seine Fotografien und mitunter etwas Düsteres. „Das Dunkle ist eine wichtige Metapher und ein Schlüssel zu meinem Werk“, meint Kai-Uwe Götz. „Die Dualität Helligkeit-Dunkelheit, Leben-Tod ist ein Kernpunkt meiner Arbeit. Es kann kein Licht geben ohne Dunkelheit – und umgekehrt.“ Es lassen sich mit seinen Bildern fundamentale Fragen über den Kreislauf des Lebens assoziieren, die sich an seinen Detailbeobachtungen und den damit verbundenen Gedanken entzünden, oder wie es der Fotograf schlicht ausdrückt: „Ich möchte verstehen, was es bedeutet, am Leben zu sein.“ Kai-Uwe Götz ist auch insofern etwas Besonderes in der Fotoszene, als er sich mit etwas beschäftigt, von dem manchmal denken könnte, es sei kein Platz mehr dafür in der modernen Fotografie: Schönheit.
Leipziger Zeitung
Kai-Uwe Götz`s Fotos sind eine Brücke zwischen dem Fotografen und dem Betrachter, so wie eine Hand gereicht wird oder wie die ersten Worte einer Unterhaltung. Er lässt immer etwas Ungesagtes auf seine Bilder, sodass der Betrachter es für sich selbst ausfüllen kann. Seine, man muss schon sagen, romantische Fotografie bringt atmosphärisch aufgeladene Bildwelten hervor, die sich gegenwärtiger Bildmanipulationen verweigert. Kommt diese emotionale und weniger naturalistische Herangehensweise dem Traum einer heilen Welt ein wenig näher? Es ist ein sehen aus anderen Lebensperspektiven, die eine Fülle von Details erkennen lassen. Die außergewöhnlichen, im Dialog stehenden Positionen des Künstlers und seine Werke geben in jedem Fall Anlass zu hochinteressanten und philosophischen Diskussionen.
KiPPE – Das Leipziger Straßenmagazin
Die Aussage „seine Bilder seien sorgfältig komponiert“ ist beim Anblick seiner Fotos nicht sofort nachzuvollziehen. Schnell ist man als Betrachter dabei zu sagen: „Das kann ich mit meiner Kamera auch.“ Und das stimmt wahrscheinlich, aber darauf kommt es nicht an. Wichtig in bestimmten Bereichen der heutigen Kunst-Fotografie ist nicht das Foto alleine, sondern auch das Umfeld und das Konzept, das dahinter steht. Kai-Uwe Götz Kunst erschließt sich nicht nur über die einzelne Fotografie, sondern über einen Verbund von Fotografien, wie er sie in seiner Ausstellung zeigt, die seine Welt in ihrer Vielfalt wiedergeben soll. Daraus ergibt sich eine Art persönliche Ikonographie, die sich dem Betrachter nicht zwingend erschließen muss. In seiner Fotografie verfolgt er die Idee eines Mythos, in dem der Mensch, dessen beide Seiten eine Ewigkeit getrennt waren durch seine Lyrik die er zu seinen Fotos hinzufügt, eine mystische Wiedervereinigung feiert. Religion und Philosophie, ebenso die Mythologie und Mystik sind wesentliche Bestandteil seines künstlerischen Schaffens.
Hamburger Abendblatt
Wo Licht ist, muss auch Schatten sein: Wo könnte dies besser sichtbar werden, als in der Photographie. Die Fotos von Kai-Uwe Götz interpretieren eine Magie von Orten und die Poesie der Dinge. Der in Köln und Norddeutschland aufgewachsene Künstler hat thematisch ein weites Feld in seinen Werken aufgegriffen. Seine Motive entwickeln in der Dunkelheit eine fast magische, eigenständige Kraft. Licht- und Schattenseiten quellen aus Ritzen und Spalten, sie werden zu einer Einheit. Seine Bilder bieten Raum für Interpretation und Reflektion. Mit seiner streng konzeptuellen Vorgehensweise gelingt es dem Künstler, Inhalte auf subtile Art fast schon poetisch zu visualisieren. Die Arbeiten sind Wahrnehmungen, die von feinen sinnlichen und emotionalen Schwingungen geprägt sind. Jedes Bild hat für sich eine ganz starke emotional empfundene Aussage. Die Bilder sind nur von dem Licht durchzogen, wie man es vorfindet, die Mittel der digitalen Bearbeitung sind nur sehr reduziert eingesetzt. Es ist ein Sehen aus anderen Lebens-perspektiven, die eine Fülle von Details erkennen lassen. Sehenswert.
Hamburger Morgenpost
Kai-Uwe Götz verbindet mythische Bilder und eine überwache, alle Sinne umfassende Wahrnehmung zu einer poetisch-klanglichen Gestaltung, die magischen Zauber verströmt. Da funklen und gleißen die rethorsichen Blüten, einem Sternenteppich gleich. Seine Verse sind von klarer, bestechender Schönheit. Ein Kleinod an Zartheit das den Übergang zwischen Unschuld und dunkler Ahnung fast schmerzhaft schön einfängt. Dabei versucht er zugleich Wege zu zeigen, um dieser Welt, trotz allem Leid und Elend, wieder einen Wert und eine Schönheit zu geben, die sie in unserer Zeit verloren zu haben scheint.
Hamburger Wochenblatt
Gibt es das überhaupt, was der Künstler in seinen neuen Photographien darstellt? Warum nicht? Wenn es sich aber als unmöglich erweisen sollte, ist das dann zu bedauern oder sollte man nicht vielmehr froh sein darüber? Die Fotografien, mit seinen Gedichten kombiniert, zeichnen eine erkennbare Handschrift von formaler und inhaltlicher Souveränität aus. In wunderschönen Szenen schleichen sich ungewohnte Elemente oder Worte ein, die die vordergründige Klarheit und Ruhe einer vermeintlich unproblematischen Realität stören. Der Künstler durchsetzt die Wirklichkeit mit scheinbaren Banalitäten und märchenhaften Elementen, die oft stärkere Präsenz erhalten als die Wirklichkeit selbst. Damit gibt er Anstöße das Leben aber auch den Tod neu zu befragen und zu reflektieren.
Hintz&Kunst
Der nächste Lyrikband wurde von Kai-Uwe Götz verfaßt und trägt den Titel: „Poesie des Todes und andere Lebendigkeiten“. Die Gedichte sind von extremer Tiefe und sowohl sehnsuchtsvoll als auch schonungslos. In diese Texte einzutauchen heißt, die Reise in sich selbst, in die Untiefen der Seele zu wagen. Dieses aufwühlende Buch des 41jährigen Autors ist geprägt von dem stürmischen Seegang des menschlichen Daseins. Das Werk ist für 10 Euro über den Buchhandel (amicus-Verlag, ISBN 3-935660-17-0) erhältlich.
Orkus